Nachdem es um die Jahrtausendwende kaum noch Neuerscheinungen im Adventuregenre gab, beschlossen die Jungs von Amberfish Arts ihr eigenes Adventure zu erstellen. Nach einer Aufwärmphase veröffentlichte das Team 2003 den ersten Akt von Patrimonium. Ich habe die Episode damals gespielt, aber das Spiel wieder aus den Augen verloren. In den Jahren danach folgte der zweite […]

Patrimonium – Point&Click Fan-Adventure

26. April 2010

Nachdem es um die Jahrtausendwende kaum noch Neuerscheinungen im Adventuregenre gab, beschlossen die Jungs von Amberfish Arts ihr eigenes Adventure zu erstellen. Nach einer Aufwärmphase veröffentlichte das Team 2003 den ersten Akt von Patrimonium. Ich habe die Episode damals gespielt, aber das Spiel wieder aus den Augen verloren. In den Jahren danach folgte der zweite und dritte Akt. Die aktuelle finale Veröffentlichung fast nun alle Teile zu einem kompletten Spiel zusammen und schließt das Abenteuer schließlich ab.

Im Spiel schlüpft man in die Rolle von Julian Hobler, der gleich zu Beginn des Abenteuers Probleme mit zwei unliebsamen Schuldeneintreibern hat. Wie gerufen kommt da die Einladung eines ehemaligen Professors, der sich beruflich gerade in Ägypten aufhält und netterweise auch das Flugticket stellt.  Ein wenig überhastet macht man sich auf zum Flughafen, um sich in Kairo auf die Suche nach seinem Freund zu machen.

Patrimonium ist ein klassisches 2D-Grafikadventure mit Point&Click-Steuerung, wie man es von älteren Titeln wie Day of the Tentacle, Monkey Island oder Indiana Jones and the Fate of Atlantis kennt. Zur Interaktion mit seiner Umgebung stehen dem Spieler neun Befehle zur Verfügung, die je nach Situation mehr oder weniger Sinn ergeben. Auf der rechten Seite steht das Inventar zur Verfügung und auch die Dialoge laufen im für die LucasArts-Klassiker typischen Multiple-Choice-Verfahren ab. Kenner der Adventure-Hits werden sich also heimisch fühlen.

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Das Rätseldesign würde ich persönlich als gelungen bezeichnen. Es gibt zwar einige Stellen im Spiel, bei denen man seine grauen Zellen anstrengen oder ein wenig Kreativität an den Tag legen muss. Im Großen und Ganzen sind die Rätsel aber nachvollziehbar aufgebaut und man erhält in den Dialogen oder beim Betrachten der Gegenstände ausreichend Informationen und Lösungshinweise.

Über die grafische Aufmachung des Spiels lässt sich streiten. Die Adventure-Flaute ist inzwischen vorbei und viele aktuelle (kommerzielle) Titel trumpfen mit aufwendiger Grafik auf. Im Bereich der Fanprojekte spielt Patrimonium aber auch grafisch definitiv in der Oberliga mit. Nur mit der Gestaltung der Charaktere kann ich mich nicht so recht anfreunden. Die leichte Stiländerung ab Akt2 gefällt mir besser, aber die Hauptfigur bleibt von dem Wandel leider unberührt.

Adventurefreunde werden mit Patrimonium bestimmt viel Spaß haben. Unter anderem auch, weil es die Entwickler trotz der vielen Andeutungen auf alte Klassiker geschafft haben, eine eigene unabhängige Story zu erzählen, die nicht nur vom Charme anderer Spiele zehrt. Daumen hoch also für Amberfish Arts, dass sie die sechs Jahre durchgehalten haben.

Download unter: amberfisharts.com
Gefunden auf: fanadventures.de

PS: Den Quellcode des in AGAST erstellten Spiels kann man sich auch runterladen.

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